Mittwoch, August 31, 2005

Noteinsatz im Gebirge

Heute blogge ich mal was völlig untechnisches. Ich hoffe der Titel war nicht zu dramatisch für das was ich schildere:

Ich war heute auf dem Brauneck mit meiner Schwägerin, ihrem kleinen Sohn und meinem Schwiegervater: Gemütlich mit der Seilbahn raufgefahren, dann in Richtung Latschenkopf gegangen und an der Herz-Jesu-Kapelle von der Stie-Alm (siehe die Kapelle auf dem Foto "Stie-Alm mit Klettergarten") Pause gemacht. Kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, war auf einmal in der Ferne Schreien zu hören. Vielleicht ja von der nicht weit entfernten Alm selber.

Zuerst achtet man ja auf sowas nicht so wirklich. Das geht so im Hintergrund unter. Aber dann wars irgendwie ein bisschen zu eindringlich. Cathrin, meine Schwägerin, sagt noch: "Ich hoffe, das ist jetzt nur ein trotziges Schreien...".

Da bin ich aber schon aufgestanden und hab mich umgesehen, aber gesehen hat man gar nix. Und dann hörte ich "Hilfe, Notarzt, mein Bruder ist abgestürzt!" und bitteres Weinen. Und trotzdem schaut man irgendwie ins nix. Wer den Latschenkopf am Brauneck kennt, weiß, dass das eine riesige Felswand ist (einen Ausschnitt davon sieht man auf den Bildern von der "Stie-Alm mit Klettergarten")). Die Wand ist fast wie in einer Philharmonie oder einem griechischen Theater gebogen und damit hat man die Schreie ganz klar und deutlich an unserer Position gehört.

Und jetzt? Ich dachte: "Jetzt wirds richtig ernst!" Also hab ich nicht sehr lang gezögert und hab meinem Schwiegervater gesagt, er soll bei der Hütte einen Notarzt alarmieren. Jetzt, wo ich das schreibe, fallen mir gleich zwei Merkwürdigkeiten auf, die im Nachhinein gesehen eigentlich blöd waren:
1. Mein Schwiegervater ist Arzt. Eigentlich sollte er zu den Verletzten und ich jemanden alarmieren.
2. Er wüsste ja noch gar nicht was er der 112 überhaupt melden soll. Absturz? Aber wer? Wie alt? Wie verletzt? Und wo genau?

Interessanterweise hatten viele Leute auf der Alm das Schreien gar nicht gehört. Mein Schwiegervater musste sie darauf hinweisen. Und viele vermuteten die Schreie aus einer ganz falschen Richtung (blöde Akustik).

Aber in diesem Moment machte ich mir darüber keine Gedanken: Und es waren ja auch nicht wirklich Fehler. Ich bin also von der Kapelle einfach so schnell es ging losgerannt, ich wusste ja nicht mal wohin, einfach mal den Schreien entgegen. Dabei rannte ich durch völlig durchweichte Wiesen, meine Turnschuhe (ja ich weiß, in den Bergen keine gute Idee) immer wieder voll im Batz eingetaucht, der Dreck schleuderte hoch. Und ich rannte auf irgendetwas zu, von dem ich nicht wusste, was es war und vor allem, wo es war. Und immer wieder Schreie, Schreie, Schreie... hysterisch kreischend, dann wieder steuernd "Nein, geradeaus!" und dann aber auch ein Satz, an den ich mich wohl lang erinnern werde: "Ich glaub mein Bruder ist tot!"

Da wusste ich nicht mehr, was mich erwarten würde. Da kann man sich praktisch alles ausmalen. Und dann nach ca. 200 Metern durch die versumpften Wiesen, am Fuße der eigentlich Felswand, die aber zunächst mit einer grasigen Steigung beginnt, entdeckte ich endlich das Mädchen und einige Meter tiefer den Jungen. Die letzten 150 Meter, ca. 30 davon waren Höhenmeter, lief ich so schnell es das Gelände zuließ nach oben. Das Mädchen schrie: "Schneller, schneller! Holt mich hier runter!"

Zum Jungen (den Namen weiß ich leider nicht, da ich ihn leider nicht danach gefragt hatte), er war etwa 6, kam man Gott sei Dank ohne weiteres heran. Er weinte, lag mit den Beinen talwärts da und hielt sich den Kopf. Mein erster Blick fiel halbwegs beruhigend aus: Keine offenen Brüche, scheinbar keine gebrochenen Gliedmaßen, bei Bewusstsein, nur als der Junge seinen Kopf drehte sah ich eine nicht mehr blutende Kopfplatzwunde. Puuuhh. Zumindest nichts, wo man die Fassung verlieren könnte.

Einige Meter weiter oben war das etwa gleich alte Mädchen Gioia. Sie saß auf der winzigen Fläche eines ca. 3 Meter hohen Felsens. Der Felsen wiederum begann ca. 5 Meter oberhalb des Jungens. Sie saß da, die Füße angezogen, mit den Armen versuchend sich festhalten. Sie kam praktisch weder vor, noch zurück, aber das war ja eigentlich das kleinere Problem. Sie war offensichtlich nicht verletzt, vermutlich bis auf den Schock, und nicht akut von einem Absturz bedroht, solange sie sich ruhig hielt.

Also hab ich einerseits versucht den Jungen zu beruhigen, dass jemand da sei um ihnen zu helfen, alles gut werden würde und sie versuchen sollen sich zu beruhigen. Dem Mädchen versuchte ich zu vermitteln, dass sie ruhig sitzen müsse. Und dass wir sie bald holen würden.

Im Grunde kam dann (ca. 1 bis 2 Minuten nach mir) bereits ein weiterer Helfer, der vorher ebenfalls an der Kapelle saß. Es stellte sich heraus, dass er Arzt sei. Somit war die Hilfe auch medizinisch abgesichert. Wir spendeten dem Jungen mit einem Pulli Schatten und versuchten ihn weiter zu beruhigen. Der Junge weinte, flehte nach seinem Vater und seiner Mutter und sagte, ihm sei schlecht. Offensichtlich hatte er eine Gehirnerschütterung.

Dann kamen noch die Frau des Arztes, ebenfalls Ärztin, und mein Schwiegervater, so dass dann drei Ärzte da waren. Fast bessere personelle Betreuung als in einer Klinik. Dann gelangte noch jemand von der Bergwacht zur Unglücksstelle und sagte auch sofort, dass ein Hubschrauber kommen muss, weil es sich um eine Kopfverletzung handle und es keine Alternative gäbe.

Weinend erzählte das Mädchen währenddessen, dass ihr Vater ihnen gerufen habe und sie zu ihm wollten und dann ihr Bruder abgestürzt sei. Und: "Wäre das alles bloß nicht passiert!" Aber wie es zu alldem gekommen ist, weiß ich immer noch nicht.

Entweder waren die Kinder zusammen mit ihrem Vater auf einem Weg weit oberhalb der Unglücksstelle unterwegs, der von Latschenkopf herüber führt und dann in Serpentinen zur Stie-Alm führt. Dort könnten sie sich verloren haben (was schon irgendwie sehr seltsam wäre) und als sie die Rufe des Vaters gehört hatten, hatten sie fälschlicherweise eine Abkürzung genommen. Vielleicht weil für sie die Rufe aus einer falschen Richtung zu kommen schienen? Aber sie waren wirklich schon sehr weit ab vom Schuss bzw. Weg.

Oder die Kinder waren spielend von der Hütte oder woanders in diese seltsame Position gekommen. Aber von der Hütte waren es sicher 200 Meter schräg nach oben bis dorthin. Auch seltsam unwahrscheinlich.

Außerdem spricht dagegen, dass der Vater erst ca. 20 Minuten (mein Schwiegervater meint, sogar 30 Min.) nach mir bzw. uns zum Unglücksort kam und zwar von der Seite her, also ich glaub da, wo der eigentliche Weg sein müsste. Er war übrigens auch Arzt. Dann waren dies schon 4 von 6 Personen vor Ort. Dann kam noch der ein oder andere von der Hütte, teilweise wohl ebenfalls Bergwacht, die sich um das Mädchen kümmerten.

Der Hubschrauber sei bereits auf dem Weg, hieß es. Sobald er kommt sollten sich alle nicht direkt beteiligten entfernen. Er würde den Jungen mit einer Winde hochziehen und da wären zu viele Leute ungünstig. Als man den Hubschrauber hörte, machte ich mich deshalb mit meinem Schwiegervater auf den Abstieg, da jetzt auch wirklich genügend Helfer vor Ort waren. Der Hubschrauber, ein Polizeihubschrauber (?!) flog aber nicht direkt über die Unglücksstelle, sondern landete vor der Alm. Dort konnte mein Schwiegervater der Crew nochmal die Lage erklären. Die Crew bestand aber scheinbar auch eher aus Bergwachtlern (und nicht aus Notärzten).

Ab jetzt ist alles nur noch Mutmaßung, da ich - wie alle anderen Schaulustigen - nichts mehr direkt mitbekam, sondern nur noch zusehen konnte:

Der Hubschrauber hob ab und flog davon! Keine Seilwinde oder ähnliches. Seltsam. Nach einigen Minuten (mind. 10) wieder derselbe Hubschrauber. Wieder Landung unten vor der Alm. Ich glaub sie "luden" (so schwer ist das nämlich auch wieder nicht) ein Vakuumbett aus. Der Hubschrauber flog wieder davon. Dann wieder weitere 10 Minuten später kam derselbe Hubschrauber wieder, lud vor der Alm einen der Bergwachtler wieder ein und flog wieder davon. Sehr sehr seltsam!

Dann kam nach kurzer Zeit aber endlich ein ADAC (Christoph) Hubschrauber. Er landete zunächst vor der Alm, ließ einen Retter raus, startete wieder und flog diesmal mit herabgelassener Winde langsam aber zielsicher über den Jungen. Dort konnte der Junge mit dem Retter zusammen eingehakt und hochgezogen werden. Dann landeten sie wieder, um den Jungen schließlich richtig einladen zu können und hoben dann (wohl gen Murnau) wieder ab.

Ich hoffe dem Jungen gehts inzwischen wieder gut und es waren keine weiteren inneren Verletzungen mehr vorhanden. Und das Mädchen hat sich, wie ich finde, echt Klasse verhalten!

Dienstag, August 30, 2005

Gute Ideen die Ladezeit für den Configuration Application Block zu verkürzen

siehe weiter unten im Thread:
Microsoft Patterns and Practices Releases Enterprise Library

sowie: Boost XmlSerializer usability and performance by using strongly-typed serializers

Enterprise Library - Security - Part 1 - Configure Database

Enterprise Library - Security - Part 1 - Configure Database

Montag, August 29, 2005

Windows Integrated Security Providers for Enterprise Library

Windows Integrated Security Providers for Enterprise Library: "security application block"

Freitag, August 26, 2005

MediaMonkey Free MP3 Jukebox Player, Music Library Organizer

Vielleicht ja ne gute Software zum Verwalten von MP3s

Backup von Ratings und PlayCount von WinAmp

Backup von Ratings in WinAmp

Sonntag, August 21, 2005

Netzwerkadresse beziehen

Hatte ständig Probleme mit dem IBM Laptop und dessen WLAN-Karte nach dem Rauffahren aus dem Ruhezustand. Er meldete dann dauernd nur "Netzwerkadresse beziehen".

Durch neustarten des DHCP-Client-Dienstes ist das Problem behoben:

net stop "DHCP-Client"
net start "DHCP-Client"

siehe auch: http://groups.google.de/group/microsoft.public.de.german.windowsxp.setup/browse_thread/thread/d275bcfab0b48b1d/e6b8bbb6c5d6b93a?lnk=st&q=renew+%22datei+nicht+finden%22&rnum=2&hl=de#e6b8bbb6c5d6b93a

Montag, August 08, 2005

heise online - Universeller Bluetooth-Adapter für Auto-Freisprechanlagen

heise online - Universeller Bluetooth-Adapter für Auto-Freisprechanlagen